Herkunft des Namens Schöbel

nach verschiedenen Quellen.


Schöbel aus mhd. schoup «Gebund, Bündel, Strohbund, Strohwisch» + -l-Suffix entstandener Berufsübername für den Schaubendecker, den Hersteller von Strohdächern; im übertragenen Sinn kann es sich auch um einen Übernamen für einen mageren, dürren Menschen handeln.

Duden - Familiennamen - Herkunft und Bedeutung. Dudenverlag 2000. Seiten 591f.


Schöbel, Schöble (Württ.) s. Schaub, Schäuble! (Belege: Schöbeli 1300 Württ., Schöbel 1382 Böhmen)

Schober (obd. oft), Schobert (Bay.) nebst Schöberl (Bay.) ist bäuerl. ÜN., deutlich in Heuschober. Auch Schobermann (1350 Brsl.) wie Scheuer-, Scheunemann: der im Schober Tätige. Leutolt der Schober 1289 O. Mit Umlaut Schöber(t). Vgl. in Lg. 1383/97 Petsche Schobirczan (Schober), 1423/33 Francze Schobirczan (Schobir, Schöbirleyn!). Vgl. unter Schertelczen! Schobloch (obd.): Flurname.

Schaub (Schaupp), Schäuble, Scheible (obd.) = mhd. schoup «Strohbund, Strohwisch» (in Worms auch Hausn. «zum Schaub»); als Rittername in Straßbg. 1293, wo auch Joh. Schoubenhuot 1324 (FN. Schaubhut «Strohhut», nebst Scheibelhut). In Frkf. 1422 Schaubdecker «Strohdachdecker».

Bahlow, Hans: Deutsches Namenlexikon. 6. Auflage. Suhrkamp 1981. Seiten 448 & 465


Schöbel 1231 Schoubelin, Schobelin. ÜN zu mhd. schoup, mnd. schof «Strohbund, -bündel» → Schaub

Naumann, Horst: Das große Buch der Familiennamen. Falken 1994. Seite 248


Schober (Lg8), -t.
Mhd. schober ist der Heuhaufen; aber der ON. Schobrowitz u. die Belege deuten auf den PN. S(ch)obor (Mucke S. 100), desgl. die Form Schöber: Nitsche Schobir 1372 Lg; Petsche Schobir = P. Schobirczan (!) 1383/97 Lg; Francze Schobir = F. Schobirczan = F. Schöbirleyn 1423/33 Lg. Aber Schöbel (Lg11) siehe Schöpel.

Schöpe, Tschöpe (Sw19 Gl8 Rz7 Hsw7 Nss Gg10), Schöpke (Nz9 Ks7 Hsw3 Ö4), -a, Schepke, -a, Schäpke, Tschäpe, Tschep(p)e, Schöppe; Schöpel (Gg3), Tschöpel (Hi), Schip(p)ke (Ö19), Schippig (Gr2), Schipek (Gö), Schupp(e), Schup(p)ke, Schuppich. Allen diesen Formen liegt der slawisch geformte Heiligenname Stephan (Czepan) zu Grunde (vgl. diesen!), wie auch die Vollformen Schoppan und Schippan(g) zeigen. Bemerkenswert ist die Verteilung: Schöpe, Tschöpe in der Grafschaft, der Schweidnitzer Gegend und dem Neiderland, Schöpke im Neiderland, die o-Formen Schoppe, -a in Oberschlesien; die u-Formen zeigen den Einfluss der Mundart. — Belege: Petir tschip 1369/72 Lg; Anthonius Czepe 1465 Freystadt (Cod. 24); Mykuschius Schoppe 1414 Bauer (Neiße); Nyclos Schoppe 1407/08 Gö; Paul Tschope 1416 Sw; Caspar Schepke 1561 Gö. Auch Scheibel (Lg9, Scheibke, -chen ist = Tschiban (= Stephan); vgl. Schybl 1392, Schibekin 1383, Schibchin als TN.; Lucas Schypel 1316, Mat. Tscheipil 1435 Lg. ON. Scheibsdorf/Lg: alt Schibansdorf.

Bahlow, Hans: Schlesisches Namenbuch. Holzner 1953. Seiten 73 und 137


Die Verteilungskarten und auch viele andere Hinweise sprechen dafür, dass der Name aus dem oberlausitzer und schlesischen Raum stammt oder sich zumindest dort erhalten hat.