Bekannte Schöbels

Charles Schoebel

Charles Henri Schoebel, Carl Friedrich Schoebel
Maler, Sprachwissenschaftler und Ethnologe
* 20.10.1813 in Ludwigslust, Mecklenburg-Schwerin
† 15.11.1888 in Paris, rue Champagne-Première

Charles Schoebel wurde als Sohn des Kämmeres von Großherzog Friedrich Franz I. von Mecklenburg-Schwerin geboren. Als er Waise wird, ermöglicht ihm der Großherzog ein Studium in Berlin. Dort lernt er die Malerei und auch orientalische Sprachen.
Mit 25 unternimmt er eine Reise durch Südfrankreich und lernt in Toulouse seine zukünftige Frau Marcelle Falloux kennen. Auch diese ist Waise. Ihr Vater war Jean Falloux, ein Schiffseigner in Bordeaux, ihre Mutter entstammte einem adligen Geschlecht, das ein Schloß in Cognac besaß.
Marcelle zuliebe trat er vom Protestantismus zum Katholizismus über und heiratete sie in Toulouse um 1838. Bald bekamen sie ihr einziges Kind Mathilde, die später schriftstellerisch tätig wird.
1845 ist er Professor für deutsche Sprache und Literatur am Collège de Reims der Pariser Universität.
Nach unterschiedlichen Wohnorten bezogen sie dann 1847 ein Häuschen mit Garten in der rue Notre-Dame-des-Champs in Paris. Charles ist mittlerweile ein anerkannter Orientalist und hat regelmäßig Besuch von Intellektuellen. So gehört auch Alexandre Dumas Vater zum Freundeskreis der Familie.
1850 folgt die Scheidung von Marcelle. Charles widmet sich nun voll und ganz seinen Forschungen. Acht Jahre später zieht er in eine Wohnung in der rue Champagne-Première, wo er schließlich 1888 allein stirbt. Erst drei Tage später wird er dort tot aufgefunden.

Zusammengefasst aus: Shaw, Mathilde: Illustres et Inconnus. Souvenirs de ma vie. Paris: Charpentier, 1906.

Die Lebensdaten lassen die Vermutung zu, dass Charles Schoebel identisch mit dem Maler Carl Friedrich Schoebel ist. Über diesen findet sich in Naglers Künstler-Lexikon:

„Maler aus Ludwigslust, besuchte um 1833 die Akademie der Künste in Berlin, und erfreute sich da der Leitung des Professors Blechen. Er malt Landschaften und architektonische Ansichten. Einige seiner Arbeiten verdienen grosses Lob.“

Nagler, Georg Kaspar: Neues allgemeines Künstler-Lexicon. Bd. 15. München: Fleischmann, 1845. Seite 420.

Laut den Volkszählungslisten von 1819 in Mecklenburg-Schwerin wurde Karl Friedrich Schoebel am 20.10.1813 in Ludwigslust als Sohn des Hoflakaien Carl Schoebel geboren.

Ich würde mich über jeden weiteren Hinweis dazu freuen.

Allerdings gibt die Tochter Mathilde Shaw an, dass Charles seinen Nachnamen erst in Frankreich franzisiert und zuvor Skobel geschrieben habe. Auch sei ein naher Verwandter der russische General Mikhail Skobelev (= Michel Skobeleff) [1843 - 1882], Held des russisch-türkischen Krieges.
Nach Shaw stammt die Familie aus Ungarn und ist im 15. Jahrhundert nach Russland ausgewandert.

Werke

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